Was ist die IKPT?

    Die Interaktional-kognitive Paartherapie® IKPT ist eine zeitgemässe Form der Paartherapie, welche in den letzten 25 Jahren vom Berner Psychiater Dr. med. Matthias Neuenschwander entwickelt, erprobt und strukturiert wurde.

    Das Verfahren stützt sich umfassend auf die Erkenntnisse von bedeutenden, allgemein anerkannten psychiatrischen, psychologischen und psychotherapeutischen Autoren. Die wirksamsten Elemente aus ihren Methoden wurden durch neue Erkenntnisse aus der Forschung ergänzt und in langjähriger praktischer Erfahrung als Bausteine zur eigenständigen Methodik zusammengefügt. Damit kann in vielen Fällen eine schnellere, zielgenauere, tiefere und nachhaltigere Wirkung erreicht werden. Der gesellschaftlichen Entwicklung der letzten 50 Jahre, welche grosse Umwälzungen in den Beziehungs- und Familienmodellen gebracht hat, wird dabei eingehend Rechnung getragen.

    Ein bedeutendes Gewicht hat die Information des Paares über den „Normalverlauf“ und das Management einer längeren Zweierbeziehung mit ihren typischen Krisen und charakteristischen Fallgruben. Die IKPT wirkt dadurch bewusst aufklärend und wissensvermittelnd. Das Paar lernt am eigenen Beispiel, auf welch undurchsichtige und paradoxe Art das gegenseitige Bemühen um eine gute Beziehung destruktiv zu entgleisen in der Lage ist, und wie man durch die Erfahrung der Therapie realistischer und „gereifter“ wieder an die ursprünglichen gegenseitigen „Verheissungen“ anknüpfen kann.

    Die IKPT wird vorwiegend in Form von Paargesprächen durchgeführt und verlangt dabei eine aktive Teilnahme der Paare. Es werden zusätzlich verschiedene nichtverbale Methoden angewandt (u.a. Imagination, Malen). Dem Paar wird auch die Erledigung von Hausaufgaben zwischen den Sitzungen empfohlen (Therapietagebuch, Malen/Gestalten, Übungen). Die Therapie verläuft strukturiert, so dass sowohl dem Paar wie auch dem Therapeuten die Orientierung oder „Navigation“ im Behandlungsverlauf jederzeit leicht möglich ist.

    Da die IKPT eine möglichst rasche Wirkung auf die Symptome der Beziehungskrise anstrebt, kann oft schon nach wenigen Sitzungen eine deutliche Entspannung eintreten. Die Gesamtdauer der Paartherapie hängt vom Ausmass und der Komplexität der Störung ab. Für die ausreichende Aufarbeitung einer unbewussten Verstrickung und Neugestaltung einer funktionierenden Beziehungsstruktur muss mit 10 bis 20 anderthalbstündigen Konsultationen im Abstand von durchschnittlich 3 Wochen gerechnet werden.

    Die IKPT Therapeuten/innen übernehmen die Strukturierung und Führung der Therapie in schwierigen Situationen unter Umständen auch autoritativ. Sie wissen aber als Personen, welche selbst im Leben stehen, dass sie grundsätzlich vor den gleichen Herausforderungen stehen können wie ihre Patienten/innen. Menschlich begegnen sich IKPT Therapeuten und Patienten deshalb immer auf Augenhöhe.